Nr.1 im Sommersemester 2001

Mensa Bingo

Simone Bächle

Was ich am meisten in der neuen Cafete vermisse, seitdem das Personal weggekürzt wurde, ist nicht die Alternative zu den Stamm- und Wahlessen. Nein, das eigentlich nicht. Man gewöhnt sich ja schließlich an alles. Auch und gerade an das Mensastandardessen.

Nein, ich vermisse einen höchst unterhaltsamen Zeitvertreib, Pommes-Poker. Ziel des Spieles war es, seine Pommes möglichst früh zu bekommen, um nicht zu verhungern, aber auch nicht als allererster, weil sich sonst die restliche hungrige Meute daraufgestürzt hätte. Ja, das waren eben noch Zeiten, als sich diejenigen, die das Spiel verloren hatten, plötzlich von mit Gabeln bewaffneter Leute umringt sahen und dann versuchten (völlig erfolglos), die Pommes mit ihrem Körper zu schützen. Aber diese Zeiten sind ja jetzt vorbei. Kein Pommes-Poker mehr. Nur langweiliges In-der-Mensa-essen-gehen.

Oder doch nicht? Ja, es gibt eine Alternative zum Pommes-Poker. Man braucht dazu lediglich einen 12seitigen Würfel (für Rollenspieler: W12, für Mathematiker: Dodekaeder; erhältlich im Spielwarenhandel), ein Stück Papier, einen Bleistift, einen Mensachipkey, ein paar Freunde, die mitspielen, und einen guten Magen. Dann kann es losgehen:

Zuerst malt jeder Mitspieler auf sein Stück Papier eine 5(kreuz)10-Matrix (noch ohne Einträge). Dann würfelt jeder Spieler 50mal mit dem W12 und trägt die Zahlen in die Matrix ein. Die anderen passen dabei auf, das der Würfelnde nicht schummelt.

Dann geht man zusammen in die Mensa. Dort hängt ja die große Anzeigetafel, an der die Menüs aufgelistet sind, die zur Auswahl stehen. Mittlerweile sind da ja auch gewisse Inhaltsstoffe durch einen Zahlenschlüssel mitaufgelistet. Es sind genau 12. Dämmert euch, was jetzt kommt? Ja, genau. Jeder darf die Zahlen auf seiner Matrix ausstreichen, die bei dem Menü stehen, das er sich auswählt und auch isst. Darauf sollten die anderen Mitspieler achten. Gewonnen hat das Mensa-Bingo derjenige, der zu erst alle Zahlen in seiner Matrix ausgestrichen hat. Er darf sich von den anderen Mitspielern einmal zum Chinesen o.ä. einladen lassen.